Eine Perle …
Dieses Buch ist eine Perle und großartige Dokumentation des damaligen Aufbruch-Musik-Geschehens. Was nicht mehr viele wissen, ich habe damals am Ende meiner überraschend erfolgreichen Rockstar-Fotografen-Zeit einige Deutschrock-Bands gemanaged …
Jetzt auch Manager …!
1973: Das ergab sich fast spielerisch durch das Fotografieren … und auch durch die Nähe unserer Sorauer Straße in Kreuzberg zur alten Wrangelkaserne … dort hatten zig Deutschrock-Bands Ihren Proberaum … und wir gingen da quasi ein und aus … Und sparten auch hier und da nicht mit Verbesserung-Tipps … Jaaaa, wer soviel weiss und auch noch Kontakte zu Veranstaltern und Plattenfirmen hat …. ja der sollte unser Manager werden … Und so kam es, dass wir nach und nach Manager von einigen der Deutschrock-Bands wurden … u.a. KARTHAGO, AGITATION FREE, PELL MELL (Marburg, nicht Berlin) CURLY CURVE etc. …
Fette Szene-Karriere …
… vom Rockstar-Fotograf zum Bandmanager … wau … Was alle Bands als Erstes erwarten, das sind 1) Auftritte, Gigs, soviel wie möglich … und 2) einen Plattenvertrag, denn keiner spielte in West-Berlin Cover … alle machen eigene Sachen … eigener Stil … Und tatsächlich ist das Publikum richtig begeistert von den heimischen Versuchen … Aber: Auftritte organisieren ist eine knüppelharte Arbeit … verkaufen, verkaufen, verkaufen … heißt Tag und Nacht telefonieren mit Clubs, Veranstaltern, Kulturzentren und und und … Eine Datenbank musste aufgebaut werden … Karteikarten damals … Eine Buchhaltung musste eingerichtet werden für jede Band … das haben die Musiker gehasst: die Kohle vom Auftritt sollte am Besten zu 100% sofort ausgezahlt werden … Rücklagen für Anschaffung und Reparaturen von Verstärkern oder LKWs … sehn wir dann schon … Die Mangement-Aufgaben sind gigantisch: reicht das Equipment der Gruppe …? Wenn nein, was wird gebraucht? Wie kriegen wir das bezahlt … ? Berliner Bands mit Gigs in Westdeutschland … wie kommt die Band dahin …? Transport …! Nervenaufreibende Zollpapiere … Ewig lange Fahrstrecken durch die DDR … hin und zurück ohne Übernachtung – unmenschlich … Bezahlt der Veranstalter eine Übernachtung …? Meistens nicht, also Schlafsäcke einpacken und bei Freunden oder anderen Bands unterkommen … oder oder oder …
Geiler Kopfschmerz …
… am Anfang war alles ein Gaudi und wir konnten nicht genug kriegen von dem Stress … dann wurde alles normal … ja und irgendwann fing es langsam aber sicher an, mich zu nerven … richtig fett zu nerven …! Vor allem die unberechenbaren Launen einiger Musiker … Hätte ich am Anfang geahnt, was ich mir da antue, hätte ich ganz sicher einen großen Bogen um dieses Deutschrock-Bands-Managen gemacht … Aber die Neugierde auf Neues, das Schulterklopfen und die Eitelkeit können hinterhältige Fallen sein … Doch, alles hat auch seine gute Seite: am Ende hat das Bands-Managen-Desaster mir Tür und Tor für andere superspannende Chancen eröffnet … zuviel um es heute hier alles zu erzählen ….
Fortsetzung folgt …
Interviews zu der Rockstar-Fotografie > hier
„German Underground Concert Posters 1968 -1981″ von Gerd Siekmann & Sebastian Köpcke
192 Seiten mit ca. 190 Poster-Abbildungen im Format 27 x 27
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