Woelki, der muss weg …
2022: Die ganze Nummer mit dem Missbrauch in der katholischen Kirche ist nicht nur schlimm … es ist zugleich das Erbärmlichste überhaupt. Unvorstellbar, wie die Kirche, angefangen beim Kölner Kardinal Woelki und weiter über den exPabst Benedikt, wie sie damit umgeht und sich vor jeder Verantwortung drückt. Und sogar noch Verdacht erweckt, nicht die Priester sind die Täter sondern die missbrauchten Kinder … es reicht! Und es schreit zum Himmel: Woelki, der muss weg, wenigsten der …!
Auch ich war gefährdet …
Flashback in 1960 – in der Rückspiegel-Chronologie also #1.1:
Auch ich hab mit den Priestern leidvolle Erfahrungen machen müssen … mein Elternhaus war eher brutal als nur streng. Dabei erzkatholisch. Nach der Flucht aus Polen ladet die Familie Hudalla in Coesfeld im Münsterland … 90% katholisch. Selbstverständlich musste ich auf Befehl der Eltern Messdiener werden … in der St. Lamberti-Kirche. Da war Klein-Marcellino einer von 16 Messdienern, die alle um die Gunst des Pfarrers buhlten, die besten Messdiener-Jobs zu ergattern. Ein unwürdiges Gekrieche und dauerndes Angediene der Jungs.
So ein lieber Pfarrer …
Der Pfarrer auf St. Lamberti war auf den ersten Blick ein gewinnender Mann und sehr lieb zu uns Messdienern. Das fand ich anfangs angenehm, weil zu Hause Eiseskälte herrschte. Doch irgendwann war mir seine Zuwendung viel zu lieb und schließlich sogar furchtbar aufdringlich … hat mich mehr und mehr verstört. Eines morgens, nach der Frühmesse, schlich Klein-Marcellino ziemlich geknickt nach Hause … der Pfarrer war mal wieder unerträglich „lieb“ gewesen … was sollte ich nur tun …? Und zu Hause erwartete mich wieder diese unbeschreibliche Strenge … kein Grund zum Strahlen also. Der Heimweg führete vorbei am Nonnenkloster mitten in der Stadt. Am Seiten- eingang stand eine Ordensschwester, die irgend etwas von meiner Traurigkeit merkte. Sie sprach mich an und fragte: „No Jungelchen, was guckst du so traurig, was ist denn los mit dir …?“ Und dann hat sie mich fürsorglich auf einen Kakao in die Klosterküche eingeladen. Und in dieser warmen Umgebung hab ich mir dann schluchzend meinen Kummer von der Seele geredet …
Und wieder die Schwestern …
„Messdiener bist du also, ja … bist du ein guter Messdiener …? Wir suchen nämlich gerade einen Messdiener für die Frühmesse … hättest du Lust …?“ Ja ja ja antworte ich im Überschwang. „Aber Marcellino, die Messe ist sehr sehr früh … schon um 6 Uhr morgens … schaffst Du das so früh … ? Und ohne Verspätung … Hand aufs Herz …!“ Ja ja ja …. Von da an war ich dreimal in der Woche bei meinen Nonnen im Kloster Messdiener in der Frühmesse um 6 Uhr … Und zur Belohnung gab’s jedesmal ein tolles Frühstück …. Ach, wie schön! Wieder einmal retten mich die Nonnen. Und ich war der glücklichste Messdiener im Münsterland … Die Erlösung!
Ordensschwestern haben mich früher schon mal gerettet … ok, ist ne ganz andere Geschichte … vielleicht später mal …
Das Gute aber ist: Ich bin KEIN Missbrauchsopfer! Wahrscheinlich haarscharf dran vorbei ! Den Ordensschwestern des Klosters
„Unserer Lieben Frau“ in Coesfeld sei Dank …. ! Bald geht es hier weiter …
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